Zehn Jahre ist es nun bereits her, dass Bamberg sich als Fairtrade-Stadt im Rahmen der weltweiten Kampagne Fairtrade Towns beworben hat. Diese hat die Förderung des Fairen Handels durch die Vernetzung unterschiedlicher Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zum Ziel. Ursprünglich in Großbritannien ins Leben gerufen, können sich seit 2009 auch Kommunen in Deutschland um den Titel „Fairtrade-Stadt“ bewerben. „Zehn Jahre Fairtrade-Stadt zeigt, dass sich unsere Stadt kontinuierlich für eine gerechtere Welt einsetzt. Dieser Weg ist noch nicht zu Ende, aber jeder Schritt bringt uns einer Zukunft näher, in der Fairness und Nachhaltigkeit selbstverständlich sein sollten“, so Sozial- und Umweltreferent Jonas Glüsenkamp.
Die Idee zur Bewerbung wurde zunächst im damaligen Agenda 21-Büro im Umweltamt der Stadt Bamberg geboren. Schließlich hatte die Stadt schon in der Vergangenheit verschiedene Projekte zur Förderung des Fairen Handels auf den Weg gebracht wie zum Beispiel die Einführung eines fair gehandelten Städtekaffees, den „Bamberg Kaffee“.
Die Kriterien für die Zertifizierung zur Fairtrade-Stadt wurden schnell erfüllt: Ein Stadtratsbeschluss, eine Steuerungsgruppe mit Teilnehmern aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen für die Organisation von Aktionen, Vereine, kirchliche Einrichtungen und Schulen sowie ausreichend Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe machten 2014 die Bewerbung zum Erfolg.
„Fairtrade-Schulen“ in Bamberg
Am meisten überzeugte die Kampagne aber bei Bamberger Schulen. In acht Schulen wurden faire Waren verwendet und das Thema Fairer Handel im Unterricht behandelt. Mit dem Eichendorff-Gymnasium wurde die erste Bayerische Fairtrade-Schule mit dem Titel ausgezeichnet. Weitere Bamberger Schulen folgten diesem Beispiel, so dass mittlerweile 9 Schulen und auch die Universität Bamberg den Titel als „Fairtrade-Schule“ bzw. „Fairtrade University“ führen dürfen.
Seit 2017 ist die Fairtrade-Stadt Bamberg Mitglied in der Fairen Metropolregion Nürnberg und seit 2019 Teilnehmer am Pakt für nachhaltige Beschaffung in Kommunen der Metropolregion Nürnberg.
Mit zahlreichen Aktionen in der jährlichen Fairen Woche und Projekten wie zum Beispiel dem Einkaufsführer „Bambergs Fairführer“, einer fairen Stadtschokolade, Filmvorführungen und Ausstellungen und demnächst mit einem fairen Stadtfußball hat die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Bamberg immer wieder auf die Bedeutung des Fairen Handels aufmerksam gemacht.
Titel „Fairtrade-Stadt“ mehrmals erneuert
Seit der Zertifizierung zur Fairtrade-Stadt war Bamberg in diesem Jahr 2024 bereits zum fünften Mal erfolgreich, wenn es um die Erneuerung des Titels „Fairtrade-Stadt“ ging. Dies ist natürlich den ehrenamtlichen Mitgliedern der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt unter der Führung durch Klaus Achatzy und dem Weltladen Bamberg zu verdanken, die sich immer wieder engagieren, um den Titel „Fairtrade-Stadt“ mit Leben zu füllen, Aktionen planen und vorbereiten wie zum Beispiel jedes Jahr in der bundesweiten Fairen Woche im September. Derzeit engagieren sich in der Gruppe Vertreter des Weltladens, der Universität, Lehrkräfte von Bamberger Schulen, Vertreter der Stadtverwaltung, interessierte Mitglieder aus der Bürgerschaft und kirchlichen Organisationen sowie dem Einzelhandel. Fachkundig unterstützt wird Bamberg von Kirstin Wolf, Eine-Welt-Promotorin für Oberfranken West.
Übrigens ist die Steuerungsgruppe Fairtrade Stadt jederzeit offen für weitere Interessierte, die sich an der Förderung des Fairen Handels in Bamberg beteiligen möchten.
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