Zum Schulstart nach den Sommerferien gibt es an etlichen Bamberger Grundschulen eine dicke Markierung im Kalender: die Verkehrssicherheitswoche auf dem großen Parkplatz hinter der Brose-Arena. Dort üben die Kinder, was im Straßenverkehr zu beachten ist – auf dem Fahrrad, im Linienbus und wenn ein Lastwagen in der Nähe ist.
Drittklässlerin Sarah aus der Kunigunden-Grundschule steht noch ganz konzentriert neben einer besonderen Strecke: Beim „Schneckenrennen“ geht es nämlich darum, möglichst langsam auf dem Fahrrad zu fahren, ohne umzukippen. „Das hat mir sehr gut gefallen und es hat auch Spaß gemacht, weil wir hier viel ausprobieren können,“ sagt die Grundschülerin. Zum Beispiel auch, wie man auf dem Rad um Hütchen oder durch enge Kurven fährt, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Die Kinder merken dabei schnell: Was sie spielerisch üben, sorgt für mehr Selbstsicherheit im Straßenverkehr. Was außerdem hilft, erklärt eine der beiden Verkehrserzieherinnen, Jana Rodriguez: „Im Herbst ist es besonders wichtig, dass die Kinder helle Kleidungsstücke und reflektierende Schultaschen tragen. Mit Blick auf die Erstklässlerinnen und Erstklässler bitten wir die Eltern, den Schulweg zunächst zu begleiten und auf Gefahren hinzuweisen. Dann, wenn sich die Kleinen sicher fühlen, dürfen sie auch alleine losgehen und dadurch Selbstvertrauen aufbauen.“
Neben Selbstvertrauen ist auch die richtige Einschätzung von möglichen Gefahren von Bedeutung. Das zeigt sich an der nächsten Station, wo die die Zweitklässlerinnen und Zweitklässler lernen, wie sie sich im Bus und an der Haltestelle richtig verhalten. Warum es wichtig ist, nicht zu nah an der Straße zu stehen, wenn der Bus am Gehsteig hält, führt Busfahrer Harald Wessely eindrücklich vor – wenn nämlich das aufgestellte Hütchen unter die großen Räder gerät.
Die Kinder aus der vierten Klasse üben gemeinsam mit Fachleuten vom ADAC Nordbayern an einem weiteren großen Gefährt: Einem LKW. Einige Schülerinnen und Schüler dürfen auch mal selbst ins Fahrerhaus klettern um zu verstehen, was es mit dem „toten Winkel“ auf sich hat. Am Ende stehen sie auf einer gelben Plane neben dem Lastwagen, die genau den Bereich markiert, der vom Fahrzeug aus nicht eingesehen werden kann.
Bambergs Zweiter Bürgermeister und Sozialreferent, Jonas Glüsenkamp, sagte beim Auftakt-Termin: „Wir haben als Stadt die Aufgabe, die Straßen und die Infrastruktur möglichst sicher zu machen – auch für euch Kinder, damit ihr sicher in die Schulen kommt. Gleichzeitig weisen wir die Erwachsenen auf den Schulanfang hin und dass ihr jetzt wieder unterwegs seid.“ Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg, sorgte mit einer Zahl für Staunen: „Wir befördern pro Jahr rund 10 Millionen Fahrgäste, und der größte Teil davon seid ihr, die Schulkinder. Schön, dass ihr da seid und heute das Busfahren übt.“
Alle drei Stationen sind zentraler Bestandteil der Bamberger Verkehrssicherheitswoche, die am Montag begann und bis zum Freitag, 20. September 2024, laufen wird.
Beitragsbild: Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Fiedeldey, Bürgermeister Jonas Glüsenkamp und Polizeichef Florian Mayer an der Station, an der die Kinder das Einsteigen in den Bus üben.
Fotonachweis: Pressestelle Stadt Bamberg/Anna Lienhardt