Pilotprojekt gegen Ärztemangel auf dem Land startet planmäßig – Diözesangeschäftsführerin Claudia Ramminger dankt für Punktlandung
Das Malteser Gesundheitszentrum (MGZ) in Heiligenstadt im Landkreis Bamberg startet am Donnerstag (9. Januar) planmäßig seinen Betrieb. Dann werden dort die ersten Patientinnen und Patienten behandelt. Damit beginnt eine neue Ära der medizinischen Versorgung in der Region. „Es ist beeindruckend, was in den letzten Wochen geleistet wurde, um dieses Projekt zum Erfolg zu führen“, betont Claudia Ramminger, Diözesangeschäftsführerin der Malteser im Erzbistum Bamberg. „Noch im Dezember war hier Baustelle, und über die Weihnachtsfeiertage wurde unermüdlich gearbeitet. Mein herzlichster Dank gilt allen Beteiligten, die diese Punktlandung möglich gemacht haben!“
Pilotprojekt für die ländliche Gesundheitsversorgung
Das MGZ ist ein bundesweites Pilotprojekt des Malteser Verbunds und der Kommune Heiligenstadt in Zusammenarbeit mit dem Waldkrankenhaus Erlangen. Ziel ist es, die medizinische Grundversorgung im ländlichen Raum zu sichern und durch weitere Betreuungs- und Versorgungsangebote zu ergänzen. Insgesamt werden im MGZ ab April drei Ärzte in Teilzeit arbeiten. Im Januar startet Dr. Peter Landendörfer, im Februar kommt Dr. Richard Barabasch dazu. „Unser Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen nachhaltig zu stärken und dafür ein attraktives Arbeitsumfeld für Ärztinnen und Ärzte zu schaffen“, erklärt Ramminger. Neben der medizinischen Grundversorgung wird das Angebot im Februar durch einen Menüservice, besser bekannt als „Essen auf Rädern“, ergänzt. In den kommenden Monaten sollen zudem Kurse zur Ersten Hilfe, Sturzprävention und ein Hausnotrufsystem hinzukommen.
Feierliche Eröffnung und breite Unterstützung
Am Dienstag wurden die Praxisräume des MGZ offiziell eröffnet und von Generalvikar Georg Kestel gesegnet. Beim anschließenden Tag der offenen Tür konnten die Bürgerinnen und Bürger aus Heiligenstadt das neue Zentrum bereits erkunden. Bei der Eröffnung sprachen mehrere Vertreter aus Politik und der Malteser Grußworte. Der Bamberger Landrat Johann Kalb hob hervor, wie wichtig das Projekt für die Region ist: „Der Ärztemangel auf dem Land ist ein Thema, das uns auf den Nägeln brennt. Der Markt Heiligenstadt hat mit den Maltesern einen tollen Partner gefunden. Dieses Projekt ist unbezahlbar und beispielgebend.“ Auch Bürgermeister Stefan Reichold lobte die enge Zusammenarbeit: „Nur durch das vertrauensvolle Miteinander mit den Maltesern war dieser Husarenritt möglich. Besonders der ganzheitliche Ansatz des Projekts zeigt, was der ländliche Raum braucht.“ Florian Pohl, Regionalgeschäftsführer der Malteser in Bayern, fasste die Bedeutung des Projekts zusammen: „Wir leisten hier Pionierarbeit – und das macht mich stolz. Es geht darum, den Menschen vor Ort nachhaltig Hilfe zu geben. Die Ganzheitlichkeit des Projekts zeigt, dass die Menschen mehr Bedürfnisse haben als nur die medizinische Versorgung.“ Auch die Landtagsabgeordneten Holger Dremel und Melanie Huml (beide CSU) sicherten den Maltesern und dem MGZ ihre weitere Unterstützung zu. Huml konnte kurzfristig nicht an der Eröffnung teilnehmen.
Nachhaltige Lösungen für die Zukunft
Mit dem Malteser Gesundheitszentrum geht Heiligenstadt einen wegweisenden Schritt, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Das Projekt soll als Modell für weitere ländliche Regionen dienen. „Wir werden von Euch lernen“, erklärte Landrat Kalb abschließend.
Die Malteser haben damit ein starkes Zeichen für die Zukunft gesetzt: Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum kann gelingen – mit Mut, Zusammenarbeit und einer Vision, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.